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Abbé Raphael Wade - der Mann der ersten Stunde

Als Franz Bickel 1988 zum ersten Mal den Senegal besuchte, lernte er dort den katholischen Pfarrer Raphael Wade kennen. Seine offene, freundliche Art und seine hervorragenden Deutschkenntnisse ließen schnell ein persönliches Verhältnis entstehen, das in eine langjährige, bis heute dauernde Freundschaft mündete. 

Deutsch lernte der 1945 geborene Senegalese übrigens bei seinen Pateneltern in Obergünzburg. Dieser schwäbisch-alemannische Spracheinschlag half wahrscheinlich auch ein wenig mit, sehr schnell eine Brücke zum Allgäuer Franz Bickel aufzubauen. In den darauffolgenden Jahren besuchte Franz ihn regelmäßig in seiner Mission. Natürlich wurde dabei häufig die Problematik der Entwicklungshilfe diskutiert. Die beiden waren sich dann schnell einig, dass es keinen nachhaltigen Erfolg verspricht, einfach Geld zu schicken. Biblisch ausgedrückt – Abbé Raphael wollte keine Fische sondern Angeln! Hilfe sollte vor Ort geleistet werden! „Hilfe zur Selbsthilfe“ – dieses, unser Vereinsmotto überdauerte all die Jahre bis heute.

Als dann Raphael seinen Freund Franz ganz explizit auf die Wassernot im Land aufmerksam machte, fand dieser eine Möglichkeit sich einzubringen: Als gelernter Installateur war er für dieses Metier wie geschaffen, auf diesem Feld kannte er sich aus!

Die logische Folge war, dass er im Jahre 1992 mit sieben gleichgesinnten Weggefährten den Verein „Hilfe für Afrika – Wasser für Senegal“ gründete. Abbé Raphael konnte zwar bei der Vereinsgründung selbst nicht dabei sein, aber er fungierte als Pate und war dann auch unser erster Projektleiter.

Abbé Raphael wies uns schon bald nachdrücklich darauf hin, dass neben „Wasser“ auch „Bildung“ zu den Grundbedürfnissen seiner Landsleute gehört. So wurde auch diese Aufgabe wenige Jahre nach Vereinsgründung in Angriff genommen, es wurden Patenschaften gefördert und Schulen gebaut. Heute verfolgen wir in unserem Verein die beiden Ziele „Wasser“ und „Bildung“ gleichermaßen.

In der Zwischenzeit kommt Abbé Raphael einmal im Jahr ins Allgäu, um die Urlaubsvertretung für den Oberstdorfer Pfarrer zu übernehmen und besucht dann auch immer unsere Hauptversammlung, um den Mitgliedern von der aktuellen Entwicklung im Senegal zu berichten.

Am Ostermontag 2014 durfte er sein 40-jähriges Priesterjubiläum feiern, zu dem ihm Heike Messenzehl im Namen des Vereins persönlich gratulierte. Seit einem Jahr leitet er die Bibliothek am Bischofssitz in Thiés und übersetzt die Bibel in die Landessprache Wolof.