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Obwohl auf dem Flug von München nach Brüssel am 3. Januar 2018 orkanartige Böen herrschten, erreichten wir rechtzeitig unseren Anschluss nach Dakar und landeten am Nachmittag zum ersten Mal auf dem neuen Flughafen Blaise Diagne, der sozusagen direkt vor unserer Haustüre liegt und somit künftig die Fahrtzeiten von und zu unserem Haus in Thiès erheblich kürzer werden.

Dadurch reduziert sich auch die Anzahl der gefürchteten „Dos d’âne“, der „Eselsrücken“ genannten künstlichen Bodenwellen auf der Straße, die in den Ortsdurchfahrten für angepasste Geschwindigkeit sorgen sollen.

Die Aufgabenliste für den 4-wöchigen Aufenthalt im Senegal war zwar enorm, aber mit meinen eifrigen, wissensdurstigen Mitreisenden und Rahim als Organisator konnten wir fast alles abarbeiten.

Die vielen Besuche in Dörfern und direkten Kontakte mit der Dorfbevölkerung waren für uns alle wieder ein besonderes Erlebnis und sind ein nicht zu unterschätzender Faktor der Kommunikation mit den Einheimischen.

Mme. Julie Cissé, Frauenbeauftragte und -beraterin, organisierte und begleitete uns zu einigen Projekten.

Viele Frauengruppen warten bereits auf unsere Hilfe, um ihre Felder mit künstlicher Bewässerung ganzjährig bewirtschaften zu können. Mit dem zu erwartenden Mehrertrag können sie die Infrastruktur in den Dörfern verbessern und ihre Kinder zur Schule schicken.

Unser Vereinshaus in Thiès

Im „2-Sterne-Hotel“ von Rahim und Khady und ihrem fleißigen Personal wurden wir, wie gewohnt, bestens versorgt. Unser mitgebrachter „Obazda“-Käse steigerte die Wiedersehensfreude erheblich.

Am Eingang unseres Hauses ließen wir eine Gittertür anbringen, um die Haustüre offen lassen zu können. Es ist vorher immer wieder passiert, dass beim plötzlichen Öffnen der schweren Türe Kinder zu Schaden gekommen sind, die auf der Türschwelle sitzend, dem Treiben auf dem Fußballbolzplatz zusahen.

Auch bei diesem Aufenthalt war die öffentliche Stromversorgung öfter für einige Stunden unterbrochen. Da wir mit gutem Beispiel vorangehen und unseren Strom selbst produzieren möchten, ließen wir uns von der Firma Solene, die für uns auch die Solaranlage in Pallo installiert hat, ein Angebot über eine eigene Stromversorgung für unser Haus machen.

Pallo, unser Leuchtturmprojekt

Der erste Besuch führte uns nach Pallo, da uns zu Ohren gekommen war, dass die Verteilung des Wassers dort nicht reibungslos funktioniert und es zu innerbetrieblichen Störungen gekommen war. Der einst blühende Garten bot nicht gerade ein Bild der Freude. Die Bewässerung war abgestellt worden, der Boden trocken. Esel weideten darauf und die Hinterlassenschaften waren ein eindeutiger Beweis, dass hier etwas nicht gerade zufriedenstellend läuft.

Wir verlangten sofort einen Besprechungstermin, bei dem Vertreter der einzelnen Dörfer, der Bürgermeister von Mont Rolland Yves Lamin Ciss, zu dessen Kommune das Dorf Pallo gehört, die Vorsitzende der Wassergenossenschaft Rhokaya und der Dorfchef von Pallo anwesend waren.

Bei der Krisensitzung stellte sich heraus, dass das weit entfernteste Dorf Hy Diachal seit ca. 2 Monaten kein Trinkwasser mehr aus der Leitung erhalten hatte. Die anfangs von uns und von Abdou Yaba vereinbarte Reihenfolge der Wasserverteilung 1.Trinkwasser für die Bevölkerung, 2. Wasser für die Nutztiere, 3. Wasser für den Gartenanbau wurde nicht mehr eingehalten. Die Vermutung, dass die Wasserleitung irgendwo unerlaubt angezapft wird, lag nahe und wurde nach einer turbulenten Diskussion bestätigt. Der Bürgermeister von Mont Rolland sprach ernste und deutliche Worte zu den Verantwortlichen.

Als wir ein weiteres Mal kurz vor unserer Abreise zu einem Ortstermin zurückkehrten, war zwischenzeitlich der Garten wieder rekultiviert und teilweise in Ordnung gebracht worden, jedoch steigerten sich auch diesmal gegenseitige Anschuldigungen der Dorfbewohner fast zu einem Eklat.

Bei einer Fahrt nach Hy Diachal stellten wir fest, dass an mehreren Stellen neben der Straße Gärten angelegt worden waren bei denen wir uns fragten, woher plötzlich das Wasser dafür kam.

Bei näherem Hinsehen bemerkten wir, dass die Hauptwasserleitung an mehreren Stellen angezapft wurde. Kein Wunder, dass das letzte Dorf buchstäblich auf dem Trockenen saß.

Der Bürgermeister veranlasste unter Androhung von drakonischen Strafen, dass sofort die „illegalen“ Leitungen, genannt „Brangements“ gekappt wurden. Er gab den Verantwortlichen eine Woche Zeit, diesen Missstand in Ordnung zu bringen, andernfalls würden diese Arbeiten von Firmen aus Mont Rolland durch-geführt werden, was für die Einwohner von Pallo eine Schande bedeutet hätte, wie er sagte.

Die ebenfalls anwesende, auch gegenüber den männlichen Bewohnern furchtlose Kassiererin Marie-Noel macht ihre Sache gut und sorgt streng dafür, dass der Wasserzins zügig beglichen wird.

Wie mir Rahim am 7. Februar mitteilte, wird in Pallo wieder kräftig gearbeitet, sodass der Garten in Kürze wieder zu neuem Leben erwachen wird.

Schule in Pout

Bei unserem Besuch in Pout, zusammen mit Elisabeth Schlachter, Rektorin der Schule in Burgau, wurden wir von der Schulleitung und den Schülern auf das Herzlichste begrüßt und stürmisch gefeiert.

Elisabeth überbrachte Grüße aus Burgau. Durch einen Sponsorenlauf der Schüler im vergangenen Jahr konnte die Schule finanziell maßgeblich gefördert werden.

Es ist eine sehr schöne Schule, erbaut von unserem fleißigen Maurer Marcel, mit schattenspendenden Mangobäumen auf dem Schulgelände.

Fröhliche Lieder aus den Kehlen der Kinder zu Ehren von Elisabeth gaben der Begrüßungszeremonie ein ganz besonderes Flair und die darauffolgende Schulbegehung überraschte uns alle durch die hohe Qualität

der Bauten. Ein Fußballbolzplatz rundet das schöne Projekt ab.

Eine Anfrage wegen eines Brunnens auf dem Schulgelände, um den Schülern auch einen Lehrgarten zu bieten, hat Elisabeth zur Kenntnis genommen. Ich bin mir sicher, dass sich da noch was tut! An Ostern soll die Schule offiziell übergeben und eingeweiht werden. Was erwartet wohl dann „Madame Ecole“ Heike Meßenzehl, wenn schon die Begrüßung bei unserem Besuch so enthusiastisch war!?

Thienaba – Kranken und Entbindungsstation

Im dortigen Außenbereich wurden auf unsere Veranlassung Aufräum- und Reinigungsarbeiten ausgeführt, sowie einige Sanitäranlagen von Mbacke Faye ergänzt. Das verantwortliche Team bedankte sich nochmals für unsere Hilfe. Die Station wurde vor 2 Jahren vom Fernwasserverband Oberes Allgäu mit einer autarken Wasserversorgung mit Solaranlage finanziert.

Straßenkinderprojekt Dakar „Village Pillot“

Die Besichtigung dieses Projekts stand eigentlich nicht auf unserem Programm.

Es wurde iniziiert und wird organisiert von der deutschen Firma Schlegel La Croix aus Lörrach.

Maximal 180 Straßenkinder aus Dakar im Alter von bis zu 17 Jahren finden in diesem Camp in der Nähe von Lac Rose Aufnahme und werden zu Maurern, Elektrikern, Malern und in der Landwirtschaft und der Verwaltung ausbildet. Danach werden sie in Familien integriert oder man verschafft ihnen Arbeit auf dem Land.

Das Camp soll eine neue und qualitativ gute Wasserversorgung erhalten, da die bestehende völlig unzureichend und von Viren und Bakterien durchsetzt ist. Alles Wasser muß abgekocht werden und trotzdem gibt es immer wieder Krankheitsfälle. Mittels einer Osmoseanlage soll das Wasser gefiltert und gereinigt werden.

Die Firma sucht nun einen Partner, der die Patenschaft übernimmt, um die Anerkennung für eine steuerliche Zuwendungsfähigkeit zu erhalten. Für uns wäre dies ein durchlaufender Posten und den Straßenkindern von Dakar wäre auch geholfen. Die vorbereitenden Gespräche laufen noch und zu gegebener Zeit kommt die Firma wieder auf uns zu.

M´bouleme – Frauen-Gartenprojekt mit Schule und Fußballbolzplatz 

Wie bereits berichtet, wäre dieses Projekt für die „Duracher Initiative“ ideal.

Mbouleme liegt südlich von Diourbel, ca. 45 km von Thiés entfernt. Das Dorf hat über 600 Einwohner, keinen Stromanschluß und die 44 aktiven Frauen bitten um eine Gartenbewässerung, um ganzjährig Landwirtschaft betreiben zu können.

Die im Jahr 2002 erbaute Schule ist insgesamt in einem desolaten Zustand und müsste zumindest teilsaniert werden. Ein Schulsaal muss abgerissen und 3 bis 4 Klassenzimmer samt WC-Anlagen neu gebaut werden.

Bei unserem Besuch waren der Dorfchef und viele Frauen, Männer und Jugendliche anwesend, die

große Hoffnung in unsere Hilfe setzen.

Wir sind der Meinung, dass hier ein wirklicher Bedarf besteht. Alte Wasserstellen abseits des Dorfes sind nicht mehr in Betrieb und teilweise versiegt. Die geplante Anlage befände sich am Rande des Dorfes und die Brunnentiefe wäre ca. 20 Meter. Insgesamt macht das Dorf einen sehr ärmlichen, bedürftigen aber friedlichen Eindruck. Ein Antrag ans BMZ kann jedoch erst im Jahre 2019 gestellt werden, um die laufenden Projekte nicht zu gefährden.

Brunnen von Cordula Bröge

Den von Frau Bröge finanzierten Brunnen haben wir am östlichen Stadtrand von Thiés in Auftrag gegeben. Er ist ca. 15 Meter tief und führt bereits etwas Wasser. In Kürze wird dort mit der Mise en Eau, der Förderung durch einen Seilbagger begonnen und die Arbeiten dürften Ende Februar, Anfang März fertig sein. Die Einweihung des Brunnens kann vielleicht schon durch unsere nächste Besuchergruppe an Ostern erfolgen.

Auf dem Gelände entsteht ein massives Gebäude mit einer 0,5 ha großen Gartenfläche. Eine fleißige Frauengruppe sorgt dort bereits für einen reibungslosen Betrieb.

Frauen-Gartenprojekt in Thiaph

Für ein Frauen-Gartenprojekt in dem Dorf, in der Nähe von Touba-Toul, mit ca. 3.300 Einwohnern

soll ein Grundstück von ca. 2 ha zur Hälfte bewässert werden. Ein alter bestehender Brunnen könnte evt. durch  Mis en eau“ vertieft werden. Dies muss zuvor aber noch geprüft werden.

200 Frauen sind Mitglieder der Fraueninitiative, die Verantwortung trägt die Kommune. Ein Obst- und

Gemüsegarten war um einen uralten Brunnen angelegt worden, der wegen Wassermangel aufgegeben

werden mussten. Eine Grundschule ist vorhanden. Die Einwohner hoffen jetzt auf unsere Unterstützung.

Auch dieses Projekt könnte in den Antrag 2018/19 aufgenommen werden.

Krankenhaus in Thiès

Im großen Krankenhaus von Thiés wird gerade von der Firma Solene eine Stromversorgung mit 550 Photovoltaik-Platten à 2 qm installiert, was eine Gesamtfläche von 1.100 qm ergibt.

Welch ein Fortschritt!

Lalane Berufsschule

Bei unserem Besuch war leider nur ein Teil der Schüler anwesend, da es ein Freitag (muslimischer „Sonntag“) war. Der Schulleiter ließ sich entschuldigen.

In der Schule können bis zu 180 Schüler unterrichtet werden, u. a. auch in Hauswirtschafts-Management. Die handwerklichen Berufe, wie Bauzeichner, Maurer, Schlosser, Automechaniker schienen uns unterrepräsentiert. Das kann Heike Meßenzehl beim nächsten Besuch überprüfen.

Keur Diack

Das 350-Einwohner-Dorf, das von Reinhard und Hermine Denlöffel anlässlich ihres 60. Geburtstages einen Brunnen erhielt, machte wiederum einen sehr guten Eindruck. Der Garten war nochmals erweitert worden und die Überschussproduktion von Obst und Gemüse wird auf dem Markt gewinnbringend verkauft. Ein Vorbild für die ganze Region!

Krankenstation Ngoyh 

Diese Krankenstation besuchten wir in Vertretung des erkrankten Walter Burgermeister aus der Schweiz.

56 Dörfer mit ca. 55.000 Menschen können hier nur notversorgt werden, wenn der Weg ins Krankenhaus nach Diourbel ist für schwerkranke Patienten zu weit ist.

Die Funktionsräume sind in einem katastrophalen Zustand, die angebaute Apotheke ist viel zu klein. Die vorhandenen 2 WC-Anlagen inmitten eines angrenzenden Schuttplatzes sind ein „Eldorado“ für Ratten und anderes Getier. Die gesamte Station ist in einem menschenunwürdigen Zustand und gerade für frisch entbundene Frauen und deren Babies lebensgefährlich.

Wir waren sehr betroffen und diskutierten noch an Ort und Stelle über eine Soforthilfe, kamen aber zu keiner Entscheidung.

Es müssten mindestens 5 WC-Anlagen für Patienten und für das Personal gebaut werden. Die Kosten dürften sich erfahrungsgemäß auf ca. € 6000 bis € 8000 belaufen.

Wir hoffen nun auf Unterstützung durch Herrn Burgermeister und dessen neu gegründeten Verein in der Schweiz. Vielleicht können wir zur Hilfe beitragen, indem wir den Antrag ans BMZ stellen und der Schweizer Verein unseren kompletten Eigenanteil spendet. Für unseren Verein wäre dies ein durchlaufender Posten. Diese Möglichkeit muss auch mit Holger Wilke abgestimmt werden, der unsere Anträge ans BMZ bearbeitet.

Beim anschließenden Besuch in Ngoyh beim Sousprefect und beim Bürgermeister wurde an uns der Wunsch einer Frauengruppe nach einer Gartenbewässerung von ca. 1 ha Größe herangetragen.

Ngueye-Gueye

Auf der Fahrt von Ngoyh in Richtung Ngascop konnten wir uns von der vorbildlichen Sauberkeit rings um die Schulgebäude in Ngueye-Gueye überzeugen. Der Schulleiter bedankte sich erneut und ließ an „Madame Ecole“ Heike Meßenzehl Grüße ausrichten.

Ngascop

Unser bisher größtes Schulprojekt mit 10 Schulklassen besuchten wir auf der Durchreise ganz spontan, wie wir es meistens machen, um einer evt. „Verschönerung“ zuvor zu kommen. Wir waren angenehm überrascht, als die charmante neue Leiterin das gesamte Schulgebäude uns in tadellosen Zustand vorführte. Dieses Schulzentrum, in dem auch Schüler des Gymnasiums lernen und das von Kindern aus einem großen Umkreis besucht wird, ist leider bereits wieder zu klein geworden. Vier neue Strohhütten, die als Klassenzimmer dienen, verdeutlichen dies. Auch die Kantine wurde zu einem Klassenzimmer umfunktioniert.

Die Schülerzahl beträgt derzeit 1.347 Schüler in 28 Klassen, das ergibt einen Durchschnitt von 48 Schülern pro Klasse. Allerdings liegt dies noch im Rahmen, da man manchmal Klassenräume antrifft, in denen um die 70 Schüler eingepfercht sind.

Eine Anfrage für eine weitere Unterstützung beim Neubau von Klassenzimmern wurde an uns gerichtet. Ich wäre einer erneuten Hilfe nicht abgeneigt.   

Bambey

Zusammen mit einer Abordnung der Diözese Bamberg, anlässlich deren Patenschaft mit Thiés, durften wir hier eine feierliche Messe mit Bischof André Gueye feiern. Auch der deutsche Botschafter Stephan Röken war dabei.

Zwei Tage später wurden wir in seiner Residenz in Dakar zu einem großen Stehempfang mit vielen illustren Gästen eingeladen, unter anderem Botschaftsmitglied Martin Stein, dem Bischof von Thiés, Abbé Ambrosius sowie auch einer Mitarbeiterin von Bengo in Bonn, mit der wir natürlich gleich in Kontakt traten. Alles in allem war es ein schöner und interessanter Abend.

Mont Rolland

Mit dem Bau des „Hennestalls“ für 500 Hühner wurde am 24. Januar begonnen.

Am selben Tag trafen wir uns mit Soeur Bernadette und einer Abordnung der „Jungen Mamas“ zu einer Besprechung und Diskussion, bei der einige Unstimmigkeiten ausgeräumt werden konnten.

Ein evt. gewünschter Fußballplatz nach europäischem Vorbild ist für unseren Verein sicherlich zwei Nummern zu groß und würde auch unseren weiteren finanziellen Einsatz auf dem Land erheblich ins Stocken bringen.

Wie wir aber bei der Besichtigung feststellen konnten, ist die Jugend bereits dabei, einen Fußball-Bolzplatz in bescheidenem Maße in Eigenleistung herzustellen.

In Mont Rolland wurde durch unseren Verein bereits vor Jahren eine Obsttrocknungsanlage finanziert.

Region Fissel

In den Dörfern Pindacop und Sassal konnten wir je einen Brunnen mit einer Tiefe von ca. 25 Metern, ausgerüstet mit Handpumpen (Pompes à roue), übergeben, die den Frauen die beschwerliche Arbeit der Wasserförderung erleichtern.  Dem großzügigen Spender, Herrn Jörgen Eimer, ein ganz großes „Dankeschön“!

Über 1.200 Dorfbewohner haben nun am Ortsrand Wasser zur Verfügung, was den Frauen kilometerweite Wege beim Wasserholen erspart. Die Dorfbewohner wollen noch einen Garten anlegen, um Obst und Gemüse für die Eigenversorgung zu anzubauen.

Die Aussage eines Dorfbewohners: „Nun können wir in unseren Dörfern bleiben, denn wir haben wieder Wasser für unsere Familien“.

Eouane                                                                                     

In Richtung Mboro, 7 km abseits der befestigten Straße, nur über eine Sandpiste zu erreichen, besichtigten wir mit Julie Cissé vom Projekt „GIPS – WAR“ und Rahim das Dorf Eouane mit ca. 2.000 Einwohnern. Madame Cissé berät die Frauengruppe in ihrer Eigenschaft als Zuständige für landwirtschaftliche Entwicklung und Familienplanung. Eine Frauengruppe mit 85 Mitgliedern erwartete uns bereits singend und tanzend. Die Vorsitzende Fatima Diouss und die aktiven und redefreudigen Frauen baten uns um finanzielle Unterstützung für ein Frauen-Gartenprojekt auf einem ca. 1 ha großen Grundstück, das bereits zur Verfügung steht. Die Tiefe des Brunnens soll bei ca. 20 Metern liegen. Nähere Infos müssen noch eingeholt werden. Unserer Meinung nach ist dies ein förderungswürdiges Projekt. Eine Zusage wurde noch nicht gemacht.

Pout Diack

Das Frauen-Gartenprojekt mit ca. 1 ha Größe auf dem Gelände der katholischen Mission war bei unserem Besuch schon teilweise fertiggestellt. Die Solaranlage war installiert und die Solarpumpe förderte bereits Wasser. Ein 3 Meter hoher Betonsockel, auf dem ein 5 cbm fassender Tank steht, versorgt künftig die gesamte Gartenanlage durch eine bis zu 80% wassersparende Tropfbewässerung. Bisher wurde aus dem vorhandenen Brunnen Wasser mit einer Handpumpe geschöpft und Frauen mussten die Behälter auf dem Kopf zu den Beeten tragen. In dieser Technik versuchte sich auch unsere Mitreisende Ildiko Bunk erfolgreich.

In Pout Diack war zeitweise auch schon Abbé Raphael als Aushilfspriester tätig gewesen. Abbé Thomas, der derzeitige Pfarrer der Mission, kümmert sich verantwortlich um den Betrieb der neuen Anlage, auf der nun Obst und Gemüse angebaut werden. Die vorhandenen Mangobäume spenden angenehmen Schatten. Vom Garten profitieren Christen wie Moslems aus dem Dorf. Es ist schön zu sehen, wie Menschen beider Glaubensrichtungen meist vorbildlich zusammenarbeiten.

                                  

Die Insel Mar Lodj – ein Garten Eden

An einem Wochenende auf der Insel besuchten wir zusammen mit Rahim Soeur Annemarie, die Nachfolgerin von Soeur Madeleine.

Einer dortigen Frauengruppe, die von uns vor Jahren mit einem Kleinkredit unterstützt worden war und deren Vorsitzende vor kurzem plötzlich verstarb, sprachen wir nachträglich unsere Anteilnahme aus.

Es folgte ein mehrstündiger Ausflug quer durch die Insel mit einer Eselskalesche.

Synthiou / Yoro-Sadio

In dieses Dorf bzw. diesen angegliederten Stadtteil im Süden von Thiés wurden wir von einem Dorfchef eingeladen, um den Wunsch nach einem Brunnen für einen Garten entgegenzunehmen. Eine Wasserleitung für die Hauswasserversorgung ist vorhanden. Ein neuer Brunnen müsste aber bis in eine Tiefe von 70 Metern gegraben werden. Wir waren uns einig, von diesem Projekt Abstand zu nehmen.

Nachtrag: Der humorvolle Dorfchef hat vor kurzem dem Staatspräsidenten Macky Sall bei einem Besuch folgendes persönlich erklärt: „Du bist der vierte Staatschef des Senegal und ich bin der vierte Dorfchef von Sinthiou-Yoro-Sadio!“ Eine erheiternde Episode am Rande!

Ausbildung zum Solarfachmann

Einem jungen Senegalesen können wir evt. eine Spezialausbildung zum Solarfachmann ermöglichen. Berufsschullehrer aus dem schwäbischen Raum bieten im Frühjahr 2018 für mehrere Afrikaner eine mehrwöchige Spezialausbildung zum Energiefachmann für Solarenergie an.

Unser Kandidat hat bereits eine Ausbildung als Elektriker und wäre für diesen Beruf geradezu eine Idealbesetzung und auch für unseren Verein ein Gewinn.

Fazit einer interessanten Reise

Auffallend bei unseren Besuchen in den Dörfern war unter anderem, dass die Menschen unsere Anwesenheit wünschen und schätzen, um mit uns zu diskutieren und uns kennenzulernen und dass sie auch versuchen, unsere Argumente zu verstehen. Der direkte Kontakt ist uns wichtig, da wir uns als „Brückenbauer“ zum Senegal und nicht nur als Geldgeber aus dem fernen Europa verstehen.

Unser Projektleiter Rahim übersetzte wie immer unsere Worte vom Deutschen ins Wolof oder Serrer und erklärte ihnen auch, welche Projekte wir in den letzten 25 Jahren im Senegal auf den Weg gebracht haben.

Meinen Mitreisenden möchte ich ein großes Kompliment für ihr Verständnis machen auf der vielseitigen und teilweise anstrengenden Reise. August, der designierte neue OBB lobte die meist vorbildliche Zusammenarbeit zwischen Moslems und Christen. „So könnte es doch weltweit auch funktionieren“, waren seine Worte.    

Pit überraschte Rahim, als der „Obazda“ zur Neige ging, mit einer großen Schüssel seiner Lieblingsspeise, die Pit kunstvoll selbst zubereitet hatte.

Peter, unser erfahrener Weltenbummler, der alle Kontinente schon zu Fuss oder mit dem Fahrrad bereist hat, meinte: „Man muß diese Begegnungen mit den Menschen in den Dörfern einfach persönlich erleben, man kann diese nicht so einfach an andere weitergeben, solche Erlebnisse kann man in keinem Reisebüro buchen.“

Die einhellige Meinung und Erkenntnis unserer Reiseteilnehmer war, dass Frauen-Gartenprojekte für die Zukunft eine sehr große Bedeutung haben werden und eine sichere Nachhaltigkeit garantieren.

Eine ganzjährig betriebene Landwirtschaft, ohne Abhängigkeit von der Regenzeit, kann die Menschen mit

Nahrung versorgen und die Jugendlichen davon abhalten, ihr Heil in der Flucht nach Europa zu suchen, wo sie in einer fremden Kultur nicht immer glücklich werden.

Mit einem guten Bildungsangebot, auch in Verbindung mit Schülerpatenschaften, die wir schon seit über einem Jahrzehnt vermitteln, sind wir sicherlich auf dem rechten Wege.

Uns ist aber auch klar, dass wir in diesem Lande nur kleine Wasserträger sind. – Aber auch viele Tropfen Wasser füllen einen Behälter.

Freude, die wir geben, ist Freude die wir erleben!

Allen Reiseteilnehmern nochmals ein „herzliches Dankeschön“ für ihre Unterstützung und Ausdauer.

Danke auch für die fürsorgliche ärztliche und mentale Betreuung des anfangs schwächelnden OBB durch unsere mitreisende Ärztin Ildiko! Ihr wart eine tolle Truppe!

Euer Teamleiter: Franz Bickel